Correctiv demaskiert: Die fragwürdigen Methoden des „Faktencheckers”
Den "Faktenchecker" durchgecheckt
Der teilweise staatlich finanzierte „Faktenchecker“ Correctiv gibt sich gerne seriös und staatlich unabhängig. Doch die Finanzierung und Medienberichte lassen daran zweifeln. Aber auch die Art und Weise, wie und über was Correctiv berichtet, gewährt tiefe Einblicke in die Intention des höchst umstrittenen Blogs.
Kürzlich las ich wieder einmal, dass WEF-Imperator Klaus Schwab gesagt hätte: „Ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein“.
Ich lasse mich jedoch nicht so einfach von Posts auf Social Media beeindrucken. Mich interessieren nur Fakten. In diesem Fall, ob er es gesagt hat und was dieses Zitat mit dem umstrittenen WEF zu tun hat. Also recherchierte ich. Bei der Eingabe von „ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein“ in Google stolperte ich direkt am Anfang über das „Faktenchecker“-Portal mit einem Artikel dazu.
Ehrlich gesagt war ich verdutzt. Ich fragte mich, inwiefern die Verbreitung eines angeblichen Zitats einer Privatperson für die Gesellschaft relevant ist. Warum also gab sich das linientreue Correctiv-Team die Mühe, diese Verbreitung einem „Faktencheck“ zu unterziehen?
Ganz einfach. Die Bundesregierung und viele andere westliche Politiker sind Schwab gegenüber positiv gestimmt. Jährlich lädt er die Polit-Elite nach Davos ein, wobei die das Klima schützenden Politiker nach dem Einfliegen mit zahlreichen Kerosin verbrauchenden Jets fürstlich speisen und darüber sprechen, wie man die Gesellschaft möglichste leise in den Sozialismus überführen - oh, pardon - „besser“ machen kann. Da ist es doch nur logisch, dass der nicht unabhängige, die Regierung unterstützende „Faktenchecker“ dem Freund seiner Geldgeber zur Hilfe eilt. So weit, so bedenklich.
Zurück zum „Faktencheck“: Ich habe ihn mir durchgelesen und dabei fiel mir insgesamt etwas auf. Ich bin im Bereich Kommunikation und Marketing tätig. Ich weiß also genau, was wie geschrieben wird, um ein bestimmtes Ziel beim Leser zu erreichen. Ganz wichtig dabei ist der sog. Rote Faden. Das ist die Art, wie der Leser durch einen Artikel geführt wird, und zwar von der Headline bis zum letzten Satz.
In diesem Artikel werde ich den „Faktencheck“ mit euch gemeinsam analysieren, um euch zu zeigen, wie diese Art der Meinungsmanipulation funktioniert.
Der „Faktencheck“
Fangen wir doch direkt bei der Headline an. Diese lautet:
„Nein, Klaus Schwab sagte nicht, dass wir bald nichts besitzen und darüber glücklich sein würden“
Der Tenor des Artikels legt dann die „Fakten“ dar:
„Schon seit Jahren kursiert ein angebliches Zitat von Klaus Schwab, dem Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF). Er soll gesagt haben, dass wir in zehn Jahren nichts besitzen und darüber glücklich sein würden. Das Zitat stammt jedoch nicht von ihm sondern aus einem Essay aus dem Jahr 2016.“
Dann ist ja alles klar. Schwab hat das Zitat nicht geäußert. Es stammt aus einem Essay. Wer diese sozialistische Aussage getroffen hat und ob diese etwas mit dem WEF zu tun hat, verschweigt der „Faktenchecker“ an dieser Stelle. Das ist praktisch, denn viele Menschen lesen ab diesem Punkt gar nicht weiter. Verdacht ausgeräumt. Schwab war es nicht. Alles gut.
Dann kommen wir zu einem Bild. Dieses zeigt Schwab, wie er auf der Bühne des WEF sitzt. Das Bild ist sehr interessant. Denn es stellt diesen durchaus positiv dar. Er hält sich die Hand schützend über die Augen, wie man es macht, wenn die Sonne scheint, und schaut in die Ferne. Es hat fast etwas Poetisches: Ein toller Mann, der es gut mit uns allen meint, schaut in (eine bessere) Zukunft.
Die Bildunterschrift lautet dann:
„WEF-Gründer Klaus Schwab ist Feindfigur vieler Verschwörungserzähler. Dass ihm erneut ein Zitat in den Mund gelegt wird, das er nie geäußert hat, überrascht nicht.“
Das ist ganz klar eine Verteidigung. Damit möchte der Autor künftige Kritik an Klaus Schwab direkt im Keime ersticken. Denn Leute, die ihn kritisieren, sind ohnehin nur „Verschwörungserzähler“.
Jetzt gibt Correctiv die Behauptung wieder, die es dem „Faktencheck“ unterzieht:
„WEF-Gründer Klaus Schwab habe gesagt, dass wir in zehn Jahren nichts mehr besitzen und darüber glücklich sein werden.“
Direkt danach die Bewertung:
„Falsch. Schwab hat das laut WEF-Pressestelle nicht gesagt; das Zitat stammt aus einem Essay einer dänischen Politikerin, das 2016 schon auf der Seite des WEF erschienen war.“
Diese ist äußerst interessant. Laut der WEF(!)-Pressestelle hätte Schwab das nicht gesagt. Einen Faktencheck begründet allerdings kein seriöser Autor mit der Aussage derjenigen Partei, durch die die Aussage angeblich getroffen wurde. Interessant ist auch, dass Correctiv erwähnt, dass das Zitat schon 2016 auf der Webseite des WEF stand. Ganz so als ob es eine Rolle spielt, wann genau sie getätigt wurde.
Correctiv hat ganz bewusst einen Social Media-Beitrag ausgesucht, in welchem behauptet wird, Klaus Schwab hätte diese Aussage zu einem bestimmten Zeitpunkt, nämlich am 26.10.2020, getroffen. Die „Faktenchecker“ haben also einen Beitrag gewählt, der Angriffsfläche bietet. Dabei spielt es, wie schon gesagt, keine Rolle, wann der gegenständliche Satz gesagt wurde.
Der Fließtext beginnt dann damit, dass das Zitat in unterschiedlichen Versionen kursiere und es wird nochmals erwähnt, dass Schwab die Feindfigur „etlicher Verschwörungsgläubiger“ sei.
Weiter im Text: Correctiv schreibt, dass der Ursprung des Satzes womöglich ein Werbevideo aus 2017 sei. Dieses Werbevideo (immer noch online auf Facebook: https://www.facebook.com/watch/?ref=external&v=10154159674886479) stammt tatsächlich vom WEF.
Nun sollten alle Alarmglocken läuten, denn spätestens ab diesem Zeitpunkt ist klar, dass das WEF diesen Satz nicht nur nicht kritisch sieht, sondern ihn sogar zu Werbezwecken verwendet. Ganz offensichtlich identifiziert sich das WEF mit diesem Satz. Und Klaus Schwab ist nun mal der Schirmherr dieses Vereins.
Spätestens an diesem Punkt hätte ich aufgehört, an diesem „Faktencheck“ zu schreiben, denn der nachweisliche Zusammenhang vom Zitat zum WEF ist einfach zu eindeutig.
Aber nicht so Correctiv. Der Autor schreibt unbeeindruckt weiter. Die Zitate im Video „würden auf dem Input von Teilnehmenden des WEF“ basieren. Nun erwähnt er, dass Correctiv beim WEF selbst nachgefragt hat, ob Schwab diesen Satz gesagt hat. Nein, hätte er nicht, so das äußerst unabhängige Presseteam. Außerdem fand die dekadente Veranstaltung im Jahr 2020 nicht im Oktober, sondern im Januar statt. Schwab hielt eine zehnminütige Eröffnungsrede, in welcher er diesen Satz nicht sagte.
Ich wollte mir diese Rede anschauen, allerdings ließ sich das Video nicht abspielen, worüber ich ehrlich gesagt froh bin. Ich weiß außerdem ganz genau, dass dieses Video, hätte er diesen Satz dort gesagt, viele Male geteilt worden wäre.
Also, alles gut. Klaus Schwab hat das nicht gesagt. Das Thema ist erledigt, oder? Nein, ist es nicht. Denn schließlich musste Correctiv eingestehen, dass der Satz durchaus etwas mit dem WEF zu tun hat. Hätten die „Faktenchecker“ das nicht getan, wäre ihnen das nämlich durch kluge „Verschwörungserzähler“ vorgehalten worden. In solchen Fällen ist es wichtig, die Kontrolle zu behalten. Correctiv erwähnt diese Punkte deshalb – und nur deshalb – ganz bewusst, um weiterer Kritik dadurch vorzugreifen, dass der Zusammenhang zum WEF verwaschen und entschärft wird.
Wo kommt der Satz denn her?
Correctiv schreibt weiter, dass sie herausgefunden hätten, dass dieser Satz offensichtlich aus einem Essay der dänischen Politikerin Ida Auken stammt. Dieses Essay wurde auf der Webseite des WEF veröffentlicht. Dort befindet es sich nicht mehr, weshalb es nur über das Web Archive aufzurufen ist (https://web.archive.org/web/20200919102818/https://www.weforum.org/agenda/2016/11/shopping-i-can-t-really-remember-what-that-is?utm_content=bufferbd339&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=buffer).
Dieser Text liest sich wie eine Horrorgeschichte. Die Zukunft, die darin beschrieben wird, ist erschreckend. Keiner besitzt mehr irgendwas. Das eigene Wohnzimmer, so schreibt die Autorin, wird Geschäftsleuten zu einem Meeting zur Verfügung gestellt, wenn sie nicht zuhause ist. Privatsphäre gibt es keine. Über Leute, die nicht in der Stadt wohnen, äußert sie sich despektierlich. Man hätte diese Menschen verloren und sie würden in Dörfern aus dem 19. Jahrhundert leben.
Insgesamt beschreibt sie den Traum aller Sozialisten. Eine Gesellschaft, die sich längst von der Demokratie verabschiedet hat. Orwell hätte das kaum besser machen können.
Interessant ist weiter, dass sie diese Welt im Jahr 2030 beschreibt, passend eben zur Agenda 2030 und zum Great Reset.
Ida Auken hat laut Wikipedia einige Bücher geschrieben. Diese sind kaum zu finden. Sind sie es doch, dann auf Dänisch. Während der Recherche habe ich allerdings ein Buch gefunden, das sich mit der von ihr gewünschten Horror-Zukunft beschäftigt. Im Buch „Das indoktrinierte Gehirn“ setzt sich der deutsche Arzt und Beststeller Autor Dr. Michael Nehls ausführlich mit Ida Aukens Aussage und der unheimlichen Agenda 2030 auseinander (https://www.wlsproducts.de/buch-dr-michael-nehls-das-indoktrinierte-gehirn.html?gad_source=1&gclid=CjwKCAjw88yxBhBWEiwA7cm6pdUzeHrK-SKechT_Obnm5poWVLe3djheQDY8gAtd9xRFT2ItfvBKIhoCjR8QAvD_BwE).
Wer ist Ida Auken?
Laut dem Correctiv-Text ist sie irgendeine Politikerin, die das Essay geschrieben hat, das dann eben auch auf der Seite des WEF veröffentlicht wurde. Auffällig ist, dass der Autor bemüht ist, dieses fürchterliche Essay herunterzuspielen. Es sei nur eine „Fantasie“ und man würde zum Beispiel nur kein Auto mehr besitzen, weil man sich einfach ein selbstfahrendes Taxi bestellen könnte.
Alles also nicht so schlimm. Außerdem merke Auken in einer nachträglich hinzugefügten Fußnote an, „dass es sich lediglich um ein Szenario handele, das eine Debatte über Vor- und Nachteile aktueller technischer Entwicklungen“ anstoßen soll.
Auf eine Verbindung von Ida Auken zum WEF weist Correctiv nicht hin. Außer der Publikation auf der WEF-Seite wird diesbezüglich nichts erwähnt.
Für den unkritischen Leser ist die Sache damit abgehakt. Klaus Schwab hat den Satz nicht gesagt und mit dem WEF hat er auch nichts zu tun. Er wurde eben nur hier und da mal veröffentlicht. Es sei aber ohnehin nur eine Phantasie und „dass dieses Szenario realistisch oder eine wünschenswerte Zukunft sei, sagt Auken nicht“, merkt Correctiv als letzten Satz in diesem „Faktencheck“ zur Sicherheit auch noch an.
Die Methode von Correctiv
Einige dieser könnt ihr meinem Text bereits entnehmen. Andere möchte ich hier erläutern. Correctiv bleibt, wenn es etwas aussagt, bei der Wahrheit. Es geht hier aber um den Gesamteindruck. Wörter werden so gewählt, Sätze werden so formuliert, dass das gewünschte Ergebnis, hier nämlich dass Klaus Schwab und das WEF nichts mit diesem Satz zu tun haben, zu erreichen.
Ihr könnt euch das wie einen Trichter vorstellen. Am Anfang besteht für den Leser noch der Verdacht, dass Klaus Schwab diesen Satz gesagt hat. Da Schwab dem WEF vorsteht, hat dieser natürlich auch was mit diesem Forum zu tun. Am Ende, also am dünnen Ausgang des Trichters, bleibt davon nichts mehr übrig. Schwab hat den Satz nicht gesagt, sondern eine Politikerin, die vermeintlich nichts mit dem WEF zu tun hat. Und die hat das ja auch nicht so gemeint. Alles also harmlos. Oder?
Ida Auken und das WEF
Was das „Faktenchecker“-Team nicht erwähnt, ist, dass Auken eine dänische Politikerin ist, die jahrelang in der „Sozialistischen Volkspartei“ war. Diese hat sich 1959 von der „Kommunistischen Partei Dänemarks“ abgespalten. Heute ist die in der „Sozialdemokratischen Partei“. Von 2011-2014 war sie Umweltministerin und sie ist linksgrün durch und durch (Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ida_Auken).
Und sie ist „Young Global Leader“ im WEF (Quelle: https://www.weforum.org/agenda/authors/ida-auken/).
Der Hinweis unter dem Essay hat sie übrigens hinzugefügt, da ihr Text nach eigener Aussage als „utopisch“ kritisiert wurde. Das ist sicher auch der Grund, wieso das WEF ihn von der Webseite entfernte. Das war zu deutlich eine Aussicht über die sozialistischen Agenda 2030-Träume des WEF.
Correctiv: Manipulation durch Formulierung und das Weglassen von Fakten
Warum haben die Recherche-Profis von Correctiv nicht erwähnt, dass die Linke Ida Auken zum WEF gehört? Warum hat das WEF-Presseteam nicht gesagt, dass das Zitat von ihr stammt? Warum hat es nicht gesagt, dass dieser Text auf ihrer Webseite war und warum er gelöscht wurde? Dass das Zitat aus einem eigenen Werbevideo stammt? Warum hat Correctiv da nicht nachgehakt?
Ganz einfach. Correctiv bringt primär „Faktenchecks“ zu Themen, die unangenehm für die Ampel-Regierung, die grüne Agenda und das gewünschte Narrativ sind.
Schaut man sich die die ersten zehn Beiträge ihrer „Faktencheck“-Seite an, so ist findet man ein Sammelsurium an Regierungs-Support. Es geht um die AfD, um Verschwörungstheorien, um Rechte und um den Schutz der Grünen, Frau Roth und Strack-Zimmermann.
Eine Suche nach „impfnebenwirkungen lauterbach“ bleibt erfolglos. Lauterbach hatte damals getwittert, dass die Impfung nebenwirkungsfrei wäre. Ein Faktenchecker, der sich nur der Wahrheit und dem Schutz der Gesellschaft verpflichtet fühlt, hätte diese Lüge umgehend aufgeklärt.
Correctiv handelt in vielen Fällen, wie das Anwälte in den USA häufig machen. Diese verwirren die Jury so sehr, dass Zweifel aufkommen und mit Zweifeln gibt es keine Verurteilung. Selbst wenn tatsächlich zu kritisierende Aussagen durch Teile der Regierung die Runde machen, versucht Correctiv, diese zu entkräften.
In meinen Augen ist dieses Portal kein unabhängiger Faktenchecker, sondern eine PR-Agentur, die für die Regierung arbeitet – und das ist gefährlich. Gefährlich für die Gesellschaft und auch für die Demokratie. Unabhängige Medien sind nicht durchgehend die Beschützer der Machthabenden, sondern sie beschützen uns vor den Machthabenden.
Übrigens: Dieser und ähnlicher Methoden bedienen sich nahezu alle sog. „Faktenchecker“. Wenn das Thema besonders problematisch und schwierig zu widerlegen ist, wird der „Check“ mit Texten und Meinungen von „Experten“ gefüllt, die sich um Nebenschauplätze kümmern und ihre Meinungen als Fakten darestellen. Am Ende weiß der unkritische Leser dann gar nicht genau, wie die „Fakten“ „gecheckt“ wurden, nur dass die Aussage falsch vermeintlich ist. Eines stellt ihr fest, wenn ihr ganz genau hinschaut: Ergebnisoffen sind diese „Faktenchecks“ nicht. Vielmehr steht zu Beginn eine für die Regierung oder das Narrativ unangenehme Behauptung und ein gewünschtes Ergebnis. Dann wird beides mit dem Roten Faden verknüpft, an welchem dann der Text entlang geschrieben wird. Das wird gespickt mit „Experten“ –
und ihre Aussagen stellt man schließlich nicht infrage.
Thema besonders problematisch und schwierig zu widerlegen
+ sich um Nebenschauplätze kümmern und Meinungen als Fakten als darstellen
+ beides mit dem Roten Faden verknüpfen
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= Weltverschwörungsnarrativ aufgedeckt!
Selbstwahrnehmung ist auch nicht gerade ihre Stärke "Mr. Unbequem".
Wann genau kommt den jetzt die sozialistisch-grüne New World Order?